Am Nachmittag des 30. September 2020 startete unser Vereinsbus wieder zu einer Wanderfahrt. Ziel der zwölf Ruderinnen und Ruderer war dieses Mal die Oberweser, von Hann-Münden ging es in vier Etappen nach Minden.
Übernachtet wurde je nach persönlichen Vorlieben auf Isomatten, Luftmatratzen oder in Höxter sogar in Stockbetten in Vereinsheimen von Rudervereinen entlang der Strecke bzw. in Hotel oder Ferienwohnung.
Die Wetterprognosen in all den Tagen vor der Abfahrt sagten viel Regen voraus, und so hatten wir jede Menge Regenkleidung im Gepäck. Unnötig wie sich herausstellte, Sonnenschutz wäre sinnvoller gewesen angesichts des milden, angenehmen Frühherbstwetters, das wir genießen durften.
Los ging es zuerst zwei Kilometer auf der Fulda, durch eine Schleuse und dann passierten wir den Weserstein, “wo Fulda sich und Werra küssen”, km 0 der Weser.
Die Oberweser ist, jedenfalls Anfang Oktober, ein herrlich ruhiger, relativ einsamer Fluss, der sich durch bewaldete Mittelgebirge, Felder und Wiesen schlängelt, vorbei an idyllischen Fachwerkstädten und kleinen Dörfer . Auch wenn durch Niedrigwasser die Strömung nicht ganz so stark war wie erwartet, ging es gut voran. Wir hatten den Fluss praktisch für uns, weiteren Bootsverkehr konnte man an einer Hand abzählen. Die Aufgabe der Steuerleute bestand zu einem großen Teil darin, den Strom zu lesen und nicht im Totwasser zu fahren.
Sehr angenehm sind auch relativ häufig vorhandene öffentliche Bootsstege für Pausen aller Art. Für das Mittagbuffet war der Landdienst am Vormittag zuständig, bevor er dann den Stab an den Nachmittagsdienst weitergeben durfte, der Bus/Bootsanhänger und Auto an den nächsten Etappenort umsetzte.
Der Hunger am Abend wurde, verbunden mit kleinen Stadtbesichtigungen, in Restaurants gestillt, wobei wir auch hier eine kleine Reise unternahmen und nacheinander die deutsche, italienische, griechische und persische Küche genossen.
Aufgrund der Strömung konnten wir uns auch mal treiben lassen und die Ruhe, Schönheit der Landschaft und das gute Wetter einfach nur genießen. In Hameln wurde nochmal geschleust, und kurz vor Minden passierten wir die Porta Westfalica, den Weserdurchbruch aus den Mittelgebirgen in die Norddeutsche Tiefebene. Ab da wird die Landschaft flach.
In Minden angekommen, gab es noch ein letztes Mittagsbuffet, die Boote wurden verladen und es ging leider viel zu schnell, aber zufrieden und glücklich, wieder nach Hause. Von diesem sehr schönen Kurzurlaub konnte man im Coronawinter wirklich zehren.
Strecke: Hann-Münden – Höxter (70 km) – Bodenwerder (43 km) – Rinteln (55 Km) – Minden (37 Km)